Samstag, 11. Oktober 2008

Amrum Tagebuch


Freitag, 19. 9. 2008

Vormittags (Sonne) Fahrt mit dem IC von Hamburg Hbf nach Dagebüll Mole – in Niebüll wird Kurswagen vom Zug nach Westerland abgehängt. Ein älterer Herr wundert sich über das Prozedere, bis ihm (mit meiner Unterstützung) aufgeht, dass er im falschen Teil des Zuges sitzengeblieben war (der arme muss aussteigen und auf den nächsten Zug nach Sylt warten).
Mit im Wagen eine Gruppe Frauen aus Münster – wohl ein Kegelklub, jedenfalls fröhlicher sowie trinkfester Natur.

Ankunft an der Fähre in Dagebüll Mole; ruhige Überfahrt. Unter Deck Gulaschsuppe mit Alsterwasser; genieße später den Seewind mit Schokoriegel auf dem Oberdeck.

Früher Nachmittag Ankunft in Wittdün Hafen; etwas wirre Suche nach Ferienwohnung, mache schließlich Hausverwalter ausfindig, der mich einlässt. Schöne kleine Wohnung inmitten einer Dreierreihe direkt an der Wandelbahn, traumhafte Lage oberhalb des Wassers; Südseite, fast den ganzen Tag Sonne. Auf der Sandbank gegenüber Brut- und Rastplatz vieler Seevögel (Eiderenten, Strandläufer, Säbelschnäbler, Küstenseeschwalben, Strummöwen etc.); Nachbarn zu beiden Seiten ziemlich dicht beieinander, aber verträglich (ältere Semester...).


Packe „Übersee“-Koffer aus, verstaue Sachen und Kleidung, entspanne kurz, nehme 20 Tropfen Umckaloabo® – 3 x täglich!

Hole danach Inselplan bei Tourist Information am Hafen, erkundige mich nach Busfahrpreisen; entdecke Fahrradverleih (2 Stück, vergleiche Preise); mache Internet-Café ausfindig (muss meine Finanzen aus der Ferne regeln); Einkaufen beim Amrumer Zentralmarkt: erstehe Vorräte und Grundnahrungsmittel für die Woche (life is teuer...).

Nehme kleinen Imbiss (Anitpasti, Krabben) auf der Terrasse ein, lasse letzte Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen.


Danach erster Rundgang über untere Wandelbahn – barfüßig durch den kühlen Sand (nach Sonnenuntergang wird es bereits ziemlich frisch); schlage Bohlenweg zwischen den Dünen ein („Dünenschutz ist Inselschutz – Amt Amrum“). Erklimme Aussichtspunkt, beobachte Abendrot, Leuchtturm, Leuchtfeuer, Baken und Positionslichter auf See. Schlage Rückweg ein.

Inspiziere Mechanismus des Schlafsofas, baue schließlich erfolgreich ein Bett.

Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit Pesto rosso, vorher Feldsalat mit angebratenem Speck – gut! Wähle dabei aus den mitgebrachten DVDs „Das Ding aus einer andern Welt“ (1951, Regie: Christian Nyby) aus und lese Begleittext dazu – soll ein genre-wegweisendes Werk sein.

Sehe mir zu einem leichten, weißen Italiener den Film an (ganz nett) und werde sehr müde – first night on the island; Soundtrack: Möwen und andere rastlose Seevögel.


Samstag, 20. 9. 2008

Frühstück: vom Vortag eingeweichtes Müsli mit frischem Obst; beschließe, das Müsli nicht mehr einzuweichen (Fertigmüsli taugt dazu offenbar nicht).

Gehe einkaufen; bestelle im „Café Pustekuchen“ einen Chocmoc und erledige meine Überweisungen am dortigen Internet-Rechner (10 min à 1,- €).

Kaufe mir im Fischladen ein Krabbenbrötchen und genieße es später zur Mittagszeit auf der Terrasse.

Packe meine „Inseltasche“ (Logstoff m1; dark / light grey) und ziehe mit Keksen, Wasser und Fotoapparat los Richtung Strand; umrunde barfuß die Südwest-Kurve und gelange allmählich ans Wasser; biege nach Osten Richtung FKK-Zeltplatz ab und erlaube mir, das Vereinsgelände widerrechtlich wegen Neugier zu betreten. Zu meiner Überraschung steht kein einziges Zelt mehr – der Platz ist menschenleer. Früher gab es immer ein paar Hartgesottene, die selbst in den stürmischen Jahreszeiten noch ihre Zelte aufgeschlagen hatten...


Gehe weiter den Weg, an dem früher einmal eine Dampfbahn die Sommerfrischler an den Strand brachte (erkennbar an dem rötlich gefärbten, groben Sand) in Richtung Leuchtturm; erspähe dort ein paar Besucher auf der Aussichtsplattform; werde zwischenzeitlich von zwei Kindern mit Erde beworfen (die mich aber verfehlt). Treffe am Leuchtturm ein kleine Gruppe Frauen, die offensichtlich die Leuchtturm-Besucher sind (der Leuchtturm hat zu dieser Zeit jedoch schon geschlossen. Es stellt sich heraus, dass die Damen besondere Beziehungen hatten, die ihnen eine Sonderführung erlaubten). Eine der Damen empfiehlt mir den nächtlichen Besuch des Turms, der jeden Donnerstag möglich sei. Ich bedanke mich und nehme mir für Donnerstag Abend also den Aufstieg auf das Amrumer Wahrzeichen vor.

Ich laufe weiter in Richtung Süddorf, halte kurz Ausschau nach dem Milchfleck auf dem Asphalt, den ich vor 30 Jahren bei einem Sturz vom Fahrrad mit einer vollen Milchkanne verursacht habe, und der noch Jahre später dort sichtbar war. Nun war natürlich nichts mehr zu sehen – aber man kann ja nie wissen...


Biege nach Osten Richtung Steenodde ab und durchquere Wiesen und Felder; erreiche die Ostküste und bin erstaunt, wie viel Sonne am späten Nachmittag noch hierhin gelangt. Folge der Küste auf dem Deich Richtung Osten, komme am Amrumer Segel- und Regattaverein vorbei, passiere den Seezeichenhafen, entdecke ein leerstehendes, altes Haus mit schönem Blick auf die Wattseite der Insel (ziehe kurz in Erwägung, es zu kaufen) und erreiche schließlich die nördliche Uferpromenade von Wittdün, wo ein junges Mädchen Schießübungen mit einer Steinschleuder macht...

Einigermaßen erledigt erreiche ich die Wohnung und nehme zunächst wieder einen kleinen Imbiss (Gemüsesaft, Krabben, Käse, Baguette). Setze anschließend meine Tagebucheinträge fort (Hamburger Reste). Bereite mir ein Abendessen: Putengeschnetzeltes mit Suppengemüse (Karotten, Lauch, Rettich). Setze Tagebucheinträge fort und trinke wie am Vorabend zwei Gläser Weißwein und ab und zu Wasser, dazu zwei Riegel Schokolade. Gehe schlafen.


Sonntag, 21. 9. 2008

Stehe sehr spät auf. Habe einen schweren Schädel – der Wein vom Vorabend scheint gepanscht zu sein... Mache mir nach einigen Umdrehungen eine Fertigsuppe mit Hackfleischbällchen, die ich mir (in weiser Voraussicht?) tags zuvor gekauft hatte. Die Lebensgeister kehren zurück.

Ziehe los und kaufe beim Fischhändler (jeden Tag geöffnet!) ein Heilbuttfilet und eine Cola. Lasse den Fisch zurück und begebe mich mit der Cola, die mir ein paar befreiende Rülpser beschert, an den Strand und lese („11 Minuten“ von Paolo Coelho – schönes Buch!); mache erste Skizzen in mein Skizzenbuch – mit mäßigem Erfolg.


Als die Sonne sich dem Horizont entgegen neigt und es frisch wird, hole ich den Fisch ab und gehe nachhause. Verzichte heute auf den Vorabendimbiss. Vervollständige meine Notizen und mache mich anschließend an das Heilbuttfilet. Koche mir Kartoffeln dazu. Das Filet zerfällt leider, schmeckt aber trotzdem gut.

Sehe mir an diesem Abend „Catch me if you can“ von Steven Spielberg an (2002, mit Leonardo di Caprio, Tom Hanks) und nehme noch ein wenig Käse dazu. Beende diesen sonnigen Tag, der nicht gut begonnen hatte, mit diesem Eintrag – Unkraut vergeht nicht.


Montag, 22. 9. 2008

Nehme nach dem Aufstehen ein Müsli. Plaudere ein wenig mit den Nachbarn aus Osterholz, Niedersachsen.

Gehe Geld holen, einkaufen (Gemüse, Speck, Baguette...) sowie zu „Marc’s Fahrradverleih“ und chartere ein Kettler Alu-Rad für 7,- € am Tag (später stellt sich heraus, dass es mich nur 4,- € am Tag kostet – vielleicht weil es schon älteren Baujahrs ist...).

Nehme ein zweites Frühstück + Pfefferminztee, packe eine kleine Provianttasche mit Camembert-Baguette, Ingwer-Keksen und Limonade und mache mich anschließend auf den Weg Richtung Leuchtturm.

Dort erstehe ich ein Ticket für die Donnerstag-Abend-Vorstellung (9,- € – ganz schön happig).


Fahre weiter über Süddorf nach Nebel und biege nach Osten ab, um an der Küste weiter nordwärts zu radeln. Mache hin und wieder ein Foto, obwohl das Wetter trüb ist. Erreiche Haus Borag (friesisch für „Burg“), auch Teestube genannt. Ich habe kein Glück – es ist geschlossen, wie vor Jahren schon einmal. Nebensaison ist Nebensaison. Fahre weiter über den Asphaltdeich Richtung Odde (Nordspitze) und stelle mein Rad ab. Umrunde die Odde und mampfe auf halber Strecke mein Sandwich. Eine junge Frau lehnt meine Hilfe ab, nachdem sie einige Zeit vergeblich versucht hat, ihren Lenkdrachen in die Luft zu bekommen. Als ich mich später umsehe, ist er oben...

Hole mein Fahrrad wieder und fahre zurück Richtung Norddorf; komme an einer Informationstafel vorbei, die Natur und Geschichte Amrums beschreibt (entdecke dabei, dass die Dampfbahn um die vorletzte Jahrhundertwende nicht nordwestlich des Leuchtturms, sondern südöstlich davon verkehrt ist, und zwar von Wittdün aus bis nach Norddorf zu mehreren Strandhallen, die damals noch zahlreicher vorhanden waren und direkt am Strand gelegen waren). Fahre weiter zur Strandhalle (eine Hinweistafel verkündet 19° Lufttemperatur, 17° Wassertemperatur, Windstärke 2 aus Nordost sowie die Weisheit „Wichtig ist die Lebensfreude, dann spielt das Alter keine Rolle!“); mache ein paar Fotos, teste einen Strandkorb (hat irgendwie eine Verwandtschaft zur Hollywood-Schaukel); trete Rückweg an.


Fahre durch Norddorf, halte am Kino „Lichtblick“ (heute und morgen abend „So ist Paris“ mit Juliette Binoche), gehe ins Café Schult, einer Institution im Dorf, und bestelle einen warmen Apfelstrudel mit Vanillesoße und Zimtsahne, dazu eine Chai-Latte. Von Osten her nähert sich bedrohlich eine dunkle Wolkenfront – ich breche zügig auf und trete den Heimweg an. Unterwegs kaum nennenswerter Nieselregen. Am Ortsausgang von Süddorf entdecke ich wieder ein hübsches Friesen-Häuschen aus weißem Klinker (von 1893 – ich werde auch das kaufen...).

Zuhause beschließe ich kurzerhand, die Sauna aufzusuchen (wie gerufen nach dem ziemlich kühlen Ausflug); bin alleine dort unten im Keller, was mich aber nicht stört – genieße die Einsamkeit bei 90°, springe auch in den Pool und kühle auf dem Rasen vor meiner Terrasse ab – mit Blick auf’s Meer und bei rosafarbener Dämmerung...


Mache Tagebucheinträge, während der Tag zur Neige geht.

Bereite mir ein spätes Abendessen (Feldsalat mit Speck und Croutons; die zweite Hälfte des Putenschnitzels plus Reste von Suppengemüse und Kartoffeln – das Ganze wird ein reichlich gewöhnungsbedürftiger Eintopf aus der Pfanne).

Lege mich mit „11 Minuten“ ins Bett und beende den Tag.


Dienstag, 23. 9 2008

Morgens Müsli mit Trauben und Bananen.

Gehe in den Ort und kaufe Postkarten, schreibe einige davon zuhause bei einem zweiten Frühstück mit Kaffee. Packe meine Inselreisetasche und recherchiere im „Pustekuchen“ fehlende Postleitzahlen.

Erwische den Bus nach Norddorf, der vollgestopft ist mit Rentnern und Schülergruppen auf Insel-Ausflug. Fahre bis Aussichtsdüne (die Ansagen hier sind hübsch friesisch intoniert – „Sssschturmmöwé“). Gehe den Bohlenweg, der sich schön an das Auf und Ab der Dünen anschmiegt, erneut bis zur Strandhalle. Heute jeweils 16° Luft- und Wassertemperatur, Wind Stärke 3-4 aus Nord; die Weisheit diesmal: „Die längste Reise ist die Reise nach innen.“ Schön. Setze mich in einen der bereits erprobten Strandkörbe und beobachte einige Surfer sowie einen Kite-Surfer, angesichts derer ich mir ein wenig langweilig vorkomme mit meiner ewigen Lauferei... Es regnet. Vertilge mein heutiges Camembert-Baguette (der Käse muss weg) und mache ein paar Skizzen von Dünen, Strand und Strandkorb – wieder durchwachsen. Eine Sturmmöwe baut sich selbstbewusst vor mir auf und fordert Essen. Nichts gibt’s! Eines ihrer Jungen gesellt sich dazu und macht einen auf leidend – ich bleibe unbeugsam.



Verlasse den Strand, um irgendwo eine schöne Tasse Heiße Schokolade zu mir zu nehmen; komme am „Dünenblick“ vorbei, der mir ob seiner Fischdünste im Gastraum nicht einladend genug ist, dafür aber ein paar hübsche Stilblüten vorzuweisen hat: „Den WC-Schlüssel bekommen Sie bitte am Thresen.“. Und: „Bitte achten Sie auf Teer und Sand an Ihren Schuhen vielen Dank.“ Gut, das will ich tun... Vor dem Gebäude steht eine ausrangierte Telefonzelle, die zum Vogelstimmentelefon umfunktioniert wurde: per Tastendruck sucht man sich einen heimischen Seevogel aus und hört dann sein Zwitschern, Rufen, Pfeifen, Gurren oder Schnarren – wunderbare Idee! Schlendere weiter Richtung Ortsinneres (absolutely Nebensaison) und lasse mich schließlich auf der Terrasse des „Hüttmann’s“ nieder, das den Eindruck altehrwürdiger Hotel-Tradition erweckt; nehme die ersehnte Heiße Schokolade, mache eine Skizze von einem windschiefen Bäumchen gegenüber (etwas besser) und ziehe schließlich vorbei an Juliette Binoche wieder aus dem Ort, den Waldweg entlang weiter nach Süden.


Treffe auf die Vogelkoje, eine Anlage aus dem vorletzten Jahrhundert mit Reusen und Gräben zum Fangen von Enten, der die Neuzeit mit ihrer Dampfbahn und ihrem Flugplatz irgendwann das Ende bereitete. Schlage mich strandwärts in die Dünen und folge wieder dem Bohlenweg wellenförmig bis zum nördlichsten Quermarkenfeuer von Amrum, Position 54° 40’ 11” Nord, 008° 18’ 35” Ost. Laufe über den weiten Kniepsand zum Strand und bin nun ganz alleine – das Wetter klart etwas auf, die Sonne kämpft sich sogar raus. Der Anblick von Horizont und Himmel, Sand und Wasser entschädigt für die etwas dröge Tagesgestaltung bisher. Gelange nachmittags endlich an den Süddorfer Badestrand, wo gerade eine Gruppe Kinder eintrifft; zwei von Ihnen springen auf ein eisernes Karussell, das sich in tatiesker Komik quietschend und ächzend in Gang setzt, als hätte es die Inselbahn noch erlebt...

Gehe den Weg vom Strand nach Osten Richtung Hauptstraße, in der Hoffnung, dort den Bus nach Wittdün zu kriegen. Am Wegrand steht ein Holzkreuz: „Jennifer“, 14 Jahre – ich frage mich, was diesem Mädchen auf einer Insel wie Amrum auf dem Weg zum Strand widerfahren sein konnte...

Ich sehe den Bus abfahren. Da ich nicht auf den nächsten warten will, beschließe ich zu trampen (wie viele Jahre habe ich das schon nicht mehr gemacht? Genau genommen vier). Nach 5 Minuten nehmen mich freundliche Leute vom Festland mit und setzen mich kurz vor Wittdün ab.

Gehe beschwingt den Rest der Strecke und mache noch einen Abstecher in die kleine evangelische Kapelle, die mich mit ihren offenen Türen einlädt (Carl Quedens, der Foto-Pate der Insel, tritt als Stifter eines historisierenden Tryptichons zu Ehren und Zierde der Kapelle auf; 1999). Kaufe noch eine Zitrone für den Rest des Kabeljaus und brate mir erstmal die Reste von gestern. Beschließe, mir Juliette Binoche im Lichtblick anzusehen und mache mich vorher an die Tagebuchnotizen. Nach dem Abendessen (Spaghetti mit Pesto rosso) nehme ich das Rad (die Busverbindungen sind um diese Zeit nicht mehr zu gebrauchen) und starte (nachdem ich den vollkommen korrodierten Dynamo wieder in Gang gebracht habe – welcher Tourist fährt hier schon bei Dunkelheit?). Ich bin spät dran und trete ziemlich in die Pedale. Es ist wunderbar, die Insel und ihre Lichter bei Dunkelheit zu überqueren. Verschwitzt komme ich in Norddorf an und erstehe Eintrittskarte + Getränk + Schokoriegel. Der Film ist eine Wohltat an Ruhe und Gehalt, verglichen mit dem Krach-Wumm vom Mittwoch zuvor, als Heath Ledger seine pyromanischen Anfälle hatte.


Auf dem Rückweg weist mir der Leuchtturm den Weg, der still und gemächlich seine Strahlen kreisen lässt. Ich werde – ebenfalls auf Rädern – von einem jungen Paar verfolgt, das im Kino vor mir saß. Der junge Mann überholt mich zunächst, während seine Freundin hinter mir zurück bleibt (warum tut er das?). Nach ein paar Minuten fällt er wieder zurück und ich übernehme die Führung bis Süddorf, wo ich ihre beiden tanzenden Lichter hinter mir aus den Augen verliere. Good night.

Nachtrag (ca. 4 Uhr früh):

Das Poltern einer Gruppe von Leuten (gefühlte 10) im Hausflur lässt mich aufwachen. Offenbar sind mitten in der Nacht (wer um Himmels Willen...?) Mieter eingetroffen, die mit irgendwas unzufrieden sind und mit dem Vermieter bemüht leise, aber unüberhörbar diskutieren: „Nein, Ihre Wohnung ist oben!“ (die Wohnungen oben haben keine Balkons). Ich schlafe langsam wieder ein.


Mittwoch, 24. 9. 2008

Ein herrlich sonniger Tag beginnt. Aufstehen, frühstücken, duschen, Inseltasche packen, aufs Rad’l und los. Nehme Kurs Richtung Leuchtturm, biege vorher nordwärts in einen Trampelpfad ein, der mich durch eine märchenhafte Landschaft führt, vorbei an Heidekraut, niedrigen Bäumchen, Fischteichen, Fasanen und Kaninchen, durch kleine Birken- und Fichtenwälder, in die das Sonnenlicht eintaucht und der Wind das bald herbstliche Laub zu wunderbarem Rascheln bringt. Es ist eine Herzenslust, hier entlang zu fliegen.

Ich touchiere den östlichen Deich, nehme einen Reiterpfad zurück nach Westen und erreiche über die Straße nach Süddorf wieder den Waldweg vorbei am Leuchtturm. Am Abzweig Strandhäuschen Süddorf biege ich westwärts ein und erreiche den Strand, wo ich mich auf einer Bank niederlasse und zur Mittagszeit meine Vesper einnehme (Baguette und Meeresfrüchtesalat mit Gemüse). Die Sonne strahlt; ich lese. Später bitte ich ein Pärchen, ein Foto von mir zu machen (die Frau übernimmt das und freut sich, eine Kamera vom alten Schlage in der Hand zu halten – Minolta X 700). Dann und wann ziehen Wolken durch und bringen Kühle mit sich.

Ich möchte mir ein windgeschützeres Plätzchen suchen und radle zu diesem Zweck auf dem Waldweg etwas weiter nordwärts. Dort finde ich nach einigem Suchen auf verloren Nebenwegen etwas erhöht eine schöne Dünenkuhle – hier sollte man jetzt eigentlich zu zweit sein – abgeschieden, windgeschützt, warm... Lese stattdessen.

Nachmittag – fahre zurück zum Strandhäuschen, bestelle mir eine „Tote Tante“ (Schokolade mit Rum und Sahne) und schreibe die letzten Postkarten, während die Sonne sinkt.

Auf dem Heimweg kleiner Einkauf; dann zuhause Imbiss auf der windigen Terrasse. Stelle mir wieder die Sauna an und mache zwei Gänge – diesmal ohne Pool.

Danach Heilbutt ohne Kartoffeln, die leider vergammelt sind. Stattdessen Spaghetti dazu (in der Not...); vorneweg Feldsalat mit Speck und Croutons.

Tagebucheinträge. Danach sehe ich mir noch ein wenig Bonusmaterial von „Terminal“ an, den ich mir für morgen vornehme – sehr interessant. Schließlich mit „11 Minuten“ ins Bett.


Donnerstag, 25. 9. 2008


Wache früh auf und weiß gleich, warum: die Sonne ist gerade aufgegangen. Ich lichte sie ab mitsamt dem rosigen Himmel im Osten und dem ruhigen Wasser zu meinen Füßen – wunderbar! Mache mir einen Pfefferminztee und gehe danach eine kleine Runde joggen (Schuhwerk nicht geeignet, Asphaltwege ebensowenig – tut trotzdem gut). Nach der Rückkehr mache ich mir mein morgendliches Müsli, dusche, mache Kaffee und zwei kleine Baguettescheiben mit Marmelade. Erhalte einen geschäftlichen Anruf, muss daraufhin ein weiteres Telefonat mit einem meiner Kunden führen, das mir vorübergehend die Laune verdirbt. Beschließe, den letzten Tag mit dem Skizzenblock zu verbringen, während ich mich nur langsam von dem Telefonat erhole.


Packe meine Inseltasche und mache mich auf den Weg. Zunächst zu Quedens, bei dem ich einen geeigneten Film für die Nachtbesteigung des Leuchtturms am Abend erstehen will. Ich bitte um einen Film mit niedriger ASA-Zahl (so war das doch mit der Filmempfindlichkeit?). Die junge Verkäuferin korrigiert mich und bietet mir für Aufnahmen in Dunkelheit einen 400 ASA-Film an. Ich grüble und frage noch mal nach, eine ältere Verkäuferin (Frau Quedens?) tritt hinzu, bestätigt zunächst die Empfehlung ihrer Verkäuferin und schwenkt dann plötzlich um, als ich noch nicht überzeugt bin. Wir diskutieren eine Weile, bis sich die junge Verkäuferin geschlagen gibt (wohl eher aus Unlust, weiter zu diskutieren). Als ich zufrieden aus dem Laden trete, nähert sich von Osten her eine bedrohliche Nebelwand, die schon die ersten Häuser an der Südspitze eingehüllt hat und in Fetzen durch die Straßen zieht (absolutely Nebelsaison!). Ich hole Geld für den Vermieter, gehe zum Deich auf der Wattseite und überhole ein Rentnerehepaar aus Franken, mit dem ich ein paar Worte über Amrum wechsle. Mit der Nebelwand wird es schlagartig ziemlich frisch und ich gehe noch einmal zum Haus zurück und hole die Windjacke.


Ziehe nun endlich los, beginne mit der Südspitze, wo mich eine ältere Dame anspricht und zu einem Chorabend in die Nebeler St. Clemens-Kirche einlädt – habe aber heute Abend schon etwas vor. Umrunde den Hafen, an dem gerade eine frische Ladung Touristen eingetroffen ist und laufe auf der Uferpromenade nord-westwärts Richtung Süddorf. Komme an „meinem“ Haus vorbei, am Seezeichenhafen, wo der Seenot-Rettungskreuzer „Eiswette“ gerade eingelaufen ist und schmeiße einen Euro in einen Spendenkasten der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“. Den Ausflüglern, die mir auf dem Deich mit fünf Jagdhunden begegnen, rufe ich „Waidmanns Heil“ zu, was mit „Waidmanns Dank“ beantwortet wird. Der Nebel ist inzwischen weiter westwärts gezogen und hat wieder die volle Sonne freigegeben. Am Fischereihafen kaufe ich mir eine Tüte voll Krabben (200g für 2,- €) und setze mich damit auf die hölzerne Terrasse des Segel- und Regattavereins. Umständlich pule ich die ersten Krabben und bin etwas ernüchtert ob des Aufwandes. Nach einiger Zeit habe ich eine gewisse Routine erlangt und arbeite mich langsam durch die Tüte. Ein Paar mit Rauhaardackel und einem kleinen Kind kommen vom Hafen her über den Sand und lassen sich vor der Terrasse nieder. Nach einiger Zeit biete ich Ihnen an, meine Krabben mit mir zu teilen, was sie dankend annehmen. Sie gesellen sich zu mir und greifen zu. Die Frau, deren Alter ich schwer einzuschätzen vermag (sie scheint mir zu alt als Mutter des vielleicht anderthalb Jahre alten Mädchens, aber sie spricht nicht von ihr wie die Großmutter, daher vermeide ich lieber den drohenden Fettnapf), zeigt mir, wie man das richtig macht mit den Krabben – nach oben biegen bis es leicht knackt (quasi das Rückgrat brechen), dann langsam den Schwanz abziehen und den vorderen Teil vorsichtig abdrehen und -ziehen. Letzteres klappt selten, aber in Gesellschaft dieser vier (der Dackel streunt gelangweilt um uns herum) ist das Ganze recht spaßig – wir tauschen einige Erfahrungen und Tipps für die Insel aus. Bald ist die Tüte leer und die Kleinfamilie bricht auf. Ich nehme mir mein Buch vor und bleibe den ganzen Mittag über hier. Zwischendrin döse ich und verputze mein Camembert-Sandwich (mit Cocktailtomaten). Ich mache noch eine kleine Zeichnung vom Hafen und breche wieder auf.


Auf dem halben Weg nach Nebel begegne ich dem Paar aus Franken wieder; wir plaudern ein wenig über dies und das – die beiden sind nicht mehr allzu gut bei Fuße... Drüben steht der Leuchtturm im gleißenden Sonnenlicht direkt auf dem frisch gepflügten Acker – so erscheint es von hier aus... Vor Nebel mache ich eine Zeichnung von einem malerischen Fleckchen – dem Deich, Feldern, Bäumen, einem Teich, Schilfgras und der Turmspitze von St. Clemens im Hintergrund. Sie wird unbeholfen; im Stehen ist nicht gut zeichnen.


In Nebel mache ich eine kurze Besichtigung der Kirche, setze mich dann in ein hübsches Café in die Sonne und bestelle zwei Kugeln Eis (Karamell und Vanille) und dazu einen Espresso. Die erste Hälfte des Espresso trinke ich, die zweite schütte ich zum Eis, was sich gut macht. Die Bedienung hat sehr gute Laune und singt hin und wieder – wie schön. Ich bezahle und ziehe weiter zur alten Mühle. Dort habe ich gerade noch genug Zeit, mir das Museum anzuschauen, das nicht nur die Geschichte der Mühle, sondern auch eine Sonderausstellung eines Malers zeigt. Die Kassiererin (die nur Spendengeld entgegen nimmt), weist mich kurz ein und entlässt mich dann in ein wunderbares Sammelsurium an Bildern, Fotos, Schaukästen und Exponaten wie Schiffsmodelle, ausgestopfte Tiere, Vögel, Fische, Muscheln, Werkzeuge, Modelle, Fahrpläne, Schriftstücke, Schilder und vieles mehr – man kann sich kaum satt sehen an all den kleinen und großen Fundstücken, Objekten und Dokumenten – eine wahre Freude. Auch die Mühle und ihre Geschichte sind interessant. Die Bilder des Künstlers sind zum Teil ganz ansehnlich, manche sind eher Kunsthandwerk... Das Klappern von Geld bedeutet mir, dass es Zeit ist; die gute Frau möchte schließen und ich bin der letzte Besucher.


Ich schlage den Weg über die Felder zurück nach Wittdün ein. Auf Höhe des Fischteichs will ich eine Zeichnung von einer schönen braunen Kuh machen, aber sie bleibt nicht stehen und die Proportionen geraten vollkommen aus den Fugen – ich breche den Versuch ab. Kurz vor Wittdün biege ich noch mal kurz nach links ab, durchquere ein kleines Wäldchen und komme – oh Wunder – an „meinem“ Haus heraus. Ich ergreife die Gelegenheit und schaue es mir durch die schmutzigen Scheiben ein wenig näher an. Es muss eines dieser Kinderheime gewesen sein, die es hier wegen der guten Luft zuhauf gibt. Man müsste einiges daran tun, aber es könnte hübsch werden...

An der Uferpromenade ziehe ich ein letztes Mal die Schuhe aus und stapfe barfuß durch den teils noch warmen, teils frischen, kühlen Sand – eine Wohltat! Steige am Ende der Promenade die Treppen zur Hauptstraße hinauf und mache einen letzten Einkauf (Kekse und Apfel-Grapefruit-Schorle). Danach kehre ich heim, wo ich die Nachbarn zur Linken (die zur Rechten sind bereits abgereist) antreffe, die ein wenig Licht ins Dunkel der vorletzten Nacht zu bringen vermögen: der Mieter über hatte sich verletzt, musste ärztlich versorgt werden und war ziemlich angetrunken, was dem anwesenden Vermieter erheblich missfiel. Wir plaudern noch eine Weile – die beiden kommen noch so oft und lang hierher, wie sie können, schließen aber mittlerweile jedes Mal eine Reiserücktritts-Versicherung ab – sie sind nicht mehr die Jüngsten. Ich wünsche ihnen das Beste und verabschiede mich von Ihnen.


Ich kündige mich beim Vermieter an (habe die Vermieterin am Telefon), mache mir einen Pfefferminztee, dazu zwei kleine Baguettescheiben mit Käse und packe die Abendversion meiner Inseltasche. Als ich den Film in meine Kamera einlege, beschleichen mich Zweifel an seiner Eignung, von der ich am Morgen noch so überzeugt war. Ich verscheuche die Gedanken, setze mich aufs Rad und steuere in Richtung Vermieter. Seine Frau öffnet, er selbst erscheint in leicht angetüddeltem Zustand hinter ihr. Ich bezahle, mache noch ein paar wohlwollende sowie ergänzende Bemerkungen zur Wohnung, bedanke mich und schwinge mich wieder aufs Rad. Da ich noch zu früh für den Leuchtturm bin, biege ich auf halbem Weg noch einmal in Richtung Hafen ein. Schon von weitem sehe ich zwei Menschen, einen Dackel und einen Kinderwagen – meine Familie vom Hafen! Wir freuen uns, uns wieder zu sehen, gehen und fahren bis zum Hafen nebeneinander her und verabschieden uns dann (in diesem Moment habe ich das Gefühl, dass sich auf dieser Insel auf wundersame Art alles fügt, wenn man es zulässt...). Ich kehre um und komme pünktlich am Leuchtturm an, an dem sich sich schon eine kleine Gruppe von Besuchern versammelt hat. Die Dämmerung ist schon fortgeschritten, als uns ein Herr mittleren Alters vom Wasser- und Schifffahrtsamt zur Besichtigung begrüßt und Daten zu Baujahr, Größe und vielem mehr zum Besten gibt. Ich mache erste Fotos. Schließlich betreten wir den Turm, lassen uns vom Führer den Keller zeigen, steigen die zahlreichen Stufen zur Koje hinauf (in früheren Zeiten schlief der Leuchtturmwärter hier oben bei jedem Wetter), weiter zur Optik (eine komplexe Konstruktion aus Gläsern, Linsen und Lampen), deren Licht 26 Seemeilen, also bis zum Horizont sichtbar ist. Anschließend treten wir auf die Plattform, wo uns ein grandioser Ausblick auf die schon in tiefem Dunkel liegende Insel erwartet. Überall leuchtet und blinkt es auf Land und auf See; weiß, grün, rot; Tonnen, Spieren, Baken, Leuchtfeuer und Leuchttürme. In unendlicher Gemächlichkeit ziehen die 16 Strahlen ihre Bahnen; von Zeit zu Zeit schwirren Motten durch sie hindurch und scheinen wie Sternschnuppen in ihnen zu verglühen. Ein letzter Rest rosigen Sonnenlichts geht in tiefe Nachtschwärze über und eröffnet nach und nach einen Sternenhimmel von unendlicher Größe und Klarheit. Ich freue mich über die guten Bedingungen und mache viele Fotos; in Anbetracht langer Belichtungszeiten immer mit der Kamera am Geländer oder der Mauer fixiert. Schließlich steigen wir wieder hinab und staunen noch einmal, als wir aus der Tür treten und nach oben blicken: ein Strahlenkranz dreht sich wie ein Speichenrad um die Kuppe des Turms und übertrifft an Faszination alles, was wir dort oben gesehen haben. Erfüllt steigen wir die Treppen vom Fuße des Turms wieder hinab und verabschieden uns vom Mann mit der Seemannskappe. Ich mache noch einige Fotos, als mich ein übrig gebliebener Besucher anspricht und meint, welch hohe ASA-Zahl man eigentlich bräuchte, damit sich das Licht genug von der Dunkelheit abheben kann. Ich verstaue verschämt meine Kamera in der Tasche, bevor er auf die Idee kommen kann, mich nach meinem Film zu fragen. Hatte die junge Verkäuferin doch Recht, und – wenn ja – warum um Himmels Willen hatte ich das nur all die Jahre in so falscher Erinnerung?? Ich steige aufs Rad und trete verärgert den Heimweg an. War jetzt alles umsonst? Sind womöglich auch all die anderen Bilder nichts geworden, die ich eine Woche lang gemacht habe? Ich beschließe, mich nicht weiter zu ärgern und abzuwarten, was bei der Entwicklung herauskommt.


Zuhause bereite ich mir ein letztes Abendessen (Spaghetti mit Pesto rosso, an Stücken frischer Cocktailtomaten – bitteschön! Zuvor Feldsalat...) und mache Tagebucheinträge. Ich werde ein wenig melancholisch, was sicher auch der Musik geschuldet ist, die ich auf meinem Laptop gestartet habe; die Gesichter des Tages ziehen wie die Hauptdarsteller im Abspann eines Film vor meinem geistigen Auge vorbei: Die junge und die alte Verkäuferin im Fotoladen, die Rentner aus Franken mit ihrem gütigen und dankbaren Lächeln, die Familie vom Hafen mit der kleinen Anna und ihren blauen Augen, die fröhlich singende Bedienung, die Mühlenfrau mit ihrer Spendendose und dem unwiderstehlichen Charme einer Bibliothekarin auf dem Land, der Leuchtturmwärter, der keiner war...

Mit „11 Minuten“ beende ich den letzten Tag auf der Insel, nicht ohne mir den Weckruf auf meinem Handy einzustellen.


Freitag, 26. 9. 2008


Ich wache früh auf nach unruhigem Schlaf – und wieder hat es sich gelohnt: vor meinem Fenster scheinen sich Himmel und Wasser zu vereinen, nur durchbrochen von einem gleißenden Lichtschein, dort, wo die Wasserlinie sein könnte. In Socken springe ich auf den Rasen, um diese einmalige Kulisse aus Licht und Nebel und Wasser festzuhalten (hoffe, nicht vergebens). Ich frühstücke, (Müsli mit letztem Obst), dusche, packe, sehe mich noch einmal um, packe noch einmal um, schwinge schließlich meinen „Übersee“-Koffer aufs Rad und schiebe ihn in dichtem Nebel zum Fahrradverleih. Gebe das Rad ab, trabe langsam zur Mole und rauf auf die Fähre. Nehme eine Latte Macchiato und gehe bald auf Deck, um mir die Überfahrt inmitten des Wechselspiels aus Licht und Nebel anzusehen – quasi von innen heraus. Ruhig zieht das stille, grüne Wasser an uns vorbei, während es am Heck aufgewühlt wird, um dann in einer langen Spur hinter uns herzuziehen.

Nach der Ankunft zieht eine kleine Karawane zu den beiden bereitstehenden IC-Wagen, die mich nach Frankfurt bringen sollen. Es herrscht dichtes Gedränge und hastige Unruhe – einige Rentner haben Angst, ihre reservierten Plätze nicht zu bekommen und als ich mich mit Koffer und Tasche in Menschen und Gepäck verknote, verliere auch ich das erste Mal die Gelassenheit, zu der mich der Aufenthalt auf der Insel gebracht hatte. Das Chaos löst sich erst auf, als zwei weitere Waggons angehängt werden. Ich entspanne mich angesichts des zu erwartenden leeren Zuges aus Westerland, an den wir später gekoppelt werden. Doch: der Zug ist voll! Der Zug ist voll von kreischenden, johlenden, in iPods- und Computerspiel-vertieften Kindern auf dem Rückweg aus der Schulfreizeit – und ich habe keine Reservierung. Nach langem Hin- und Herlaufen finde ich glücklicherweise einen einzelnen freien Platz. In Hamburg, wo ich mit einer Entspannung der Situation rechne, geschieht genau das Gegenteil: Es ist Freitag nachmittag und der Zug wird zum Schauplatz von Kämpfen um Plätze und Koffer, von Diskussionen um Service und Dienstleistung, vom nackten Überleben...

Während es dann doch ruhiger wird und die Sonne sich langsam dem Horizont nähert, beende ich meine Einträge. Auch Paolo Coelhos „11 Minuten“ habe ich nun ausgelesen – und alles fügt sich.

Freitag, 10. Oktober 2008

Hamburg Tagebuch

Mittwoch, 17. 9. 2008

Ankunft am Hauptbahnhof Hamburg am frühen Nachmittag; habe zunächst kein passendes Kleingeld für Schließfach, löse dieses Problem durch Erwerb eines Dreitage-Tickets für die Verkehrsbetriebe und schließe roten „Übersee“-Koffer in freies Schließfach ein – 3,- €.

Per U-Bahn Richtung Rothenbaum, Ankunft in der Hansastraße; das Haus sieht nicht so (schön klassizistisch – oder wie auch immer) aus, wie im Internet angepriesen – stelle später fest, dass das Bild die Ansicht auf das Haus gegenüber darstellt – etwas irreführend, wie ich finde...

Empfang durch eine kleine untersetzte, etwas zu sehr geschminkte, aber freundliche Dame mittleren Alters (ich vermute sie Künstlerkreisen o. ä. zugehörig); Einweisung in Zimmer, Bad, Fernseher, Schlüssel etc.

Verlasse Wohnung und schlendere Richtung Außenalster; dabei kurzer Einblick ins berühmte Tennisstadion am Rothenbaum (eine freundliche Mutter mit Volvo-Kombi gewährt mir auf dem Weg ihrer Kinder zum Training Einlass durch Chipkarte); sehe mir den Centrecourt nebst schlechten Portraits großer Spieler und Spielerinnen an, darunter Lendl, Edberg, Ferrer, Graf, Hingis, Williams...


Erreiche Außenalster; setze mich ins Café „Cliff“, in einen Liegestuhl direkt auf einem Steg über dem Wasser; es ist frisch. Viele Ruderer nebst Trainern auf dem Wasser; 1er, 2er, 4er... Habe sehr guten Kirschstreusel und dazu einen Tee mit frischer Minze, um Erkältung vorzubeugen (die Klimaanlage im IC ist gesundheitsschädlich – in den 80ern war das noch chic...).

Strolling along the Außenalster towards the Innenstadt – als einziger Fußgänger, sonst nur Jogger und Radler (überdurschnittlicher Hollandrad-Anteil).

An den Alsterterrassen (Binnenalster) biege ich in die Collonaden ein (habe Verlangen nach einer heißen Zitrone); kaufe in einer Apotheke Umckaloabo® sowie Papiertaschentücher; erstehe „Prinz“ (Stadtmagazin) am Kiosk und finde ein Café („Black Beans“), in dem ich eine heiße Zitrone bekomme (eine sehr freundliche Lateinamerikanerin versichert mir mehrfach, dass es sich um reine Zitrone ohne Konservierungsstoffe handelt – also wohl nicht frisch gepresst!? Aber trotzdem sehr gut, sogar mit Honig – die Rettung vor dem herannahenden Schnupfen).


Schlendere weiter (es wird bereits dunkel); entschließe mich spontan für Kino, da CinemaxX auf dem Weg liegt; habe Lust auf „The Dark Knight“ mit Christian Bale als Batman – irgendwie nicht so überzeugend; zu anstrengend, zu ernst, zu lang...

Danach Umherirren auf der Suche nach Abendessen – zu spät, ungeeignetes Viertel. Leichter Unmut kommt auf. Schließlich mit 24h-McDonalds am Bahnhof fündig geworden (McRib mit der Soße, die man gut und gerne als Klebstoff verwenden könnte...). Anschließend wieder Umherirren auf der Suche nach der richtigen U-Bahn, einmal im Kreis gelaufen, an Stand mit klebstoff-freien Baguette-Brötchen vorbeigekommen; dann U1 gefunden – leider „Betriebspause“, um halb eins nachts – Weltstadt?? Jetzt langsam aufkommender Ärger! Auf der Suche nach Nachtbus ebenfalls erfolglos; dann kurzer Prozess: Taxi angehalten und ab nach Rothenbaum (8,10 €). Good night!


Donnerstag, 18. 9. 2008


Nach einer Dusche Frühstück beim „Funk-Eck“, zwei Straßen von der Wohnung entfernt (etwas betagt, aber sehr gemütlich, Sonnenschein, netter Empfang durch zwei Lateinamerikanerinnen – schon wieder (komische Kombination...)). Bestelle Pfefferminztee plus Müsli ohne Früchte, erhalte Pfefferminztee plus Müsli mit Früchten, beschwere mich aber nicht, da gute Idee. Bestelle Ham & Eggs auf Toast, erhalte Ham & Eggs auf Vollkornbrot – auch gut – will nicht zimperlich sein, so früh am Morgen...


Nehme Bus nach Schanzenviertel, Schulterblatt (Name der Straße); hatte vorher darüber im „Prinz“ gelesen. Scheint der Prenzlauer Berg von Hamburg zu sein, sowie das Widerstandsnest gegen Weltwährung, G8 und andere Globalisierungserscheinungen (viel Graffiti). Aber: eine Kneipe neben der anderen, ein Café einladender als das andere (leider schon gefrühstückt). Sonnenschein. Erstehe „Erikli zirveden“ (Quellwasser) sowie türkische Kekse (sicherlich mit allerhand Konservierungsstoffen) in türkischem Laden. Ein Lieferant flirtet beim Abliefern von Getränkekästen mit der Kassiererin, die ein Nofretete-haftes Kopftuch trägt.

Weiter Richtung Karoviertel, Feldstraße. Dort am ehemaligen Schlachthof vorbei, das nun Büros und Läden beherbergt sowie abends Parties bietet.

Weiter zum Bunker am Heiligengeistfeld (war irgendwas im Krieg). Darin jetzt Ton-Studios, Büros, Instrumentenhandel, Musikschule sowie Alsterdamm Schule für Grafikdesign (seit 1946!). Dort schaue ich mich ein wenig um (weil „Terrace Hill“, das Café im 5. Stock geschlossen hat („Das Der Kaffee hat geschlossen“). Darf mich unter den wohlwollenden Augen einer Sekretärin umsehen und informieren („...nur nicht in den Klassensälen, bitte.“). Angenehme Atmosphäre, gute Ausstattung, jeder Arbeitsplatz (fast alles neue iMacs) mit Scanner versehen; offene, überschaubare Räume. Die ausgestellten Arbeiten jedoch etwas überholt, wie mir scheint – irgendwie 70ies...
Genehmige mir danach einen Espresso und einen wirklich leckeren Choco-Cookie am Stand vorm Eingang (braunes Ape-Car!); sowie anschließend 20 Tropfen Umckaloabo® – 3 x täglich!

Ziehe weiter ins Fleetviertel um Rathaus und Stadtzentrum. Hole mir von der Tourist-Infomation einen Stadtplan. Auffallend neben chicen Läden und teuren Restaurants, aber auch den üblichen Ketten wie H&M, sind nicht nur die (gefühlt?) mehr teuren Karossen pro Quadratmeter als anderswo, sondern auch die ausnehmend und mehrheitlich offenbar gut "betuchten" Hanseaten. Sie zeichnen sich durch einen konservativen Chic aus, den man zwar auch von Frankfurts Innenstadt kennt, unterscheiden sich aber eindeutig durch das gewisse Quäntchen Mehr an Eleganz; man spürt hier schon die Nähe zu England – lederbesetzte Kragenspiegel am langen Übergangsmantel oder die royalblaue Clubjacke mit Emblem auf der Brust beim Herrn; ein stilsicheres Kopftuch zur dunkeln Sonnenbrille, der aufrechte Sitz auf dem Rad bei der Dame – irgendwie faszinierend...

Gehe mit vergleichsweise basalem Anliegen zu H&M: muss ein Päckchen Socken erstehen (habe meinen kargen Vorrat bereits aufgebraucht – der Rest blieb unverrichteter Dinge zuhause im Wäschekorb). Ziehe mangels Angebot zu Tom Taylor weiter und werde fündig (3 Paar zu 12,- €).

Steuere die Speicherstadt an und komme an den Ruinen der Nikolaikirche vorbei; verzichte auf eine Turmbefahrung (per Aufzug), da ich dem Michel den Vorzug geben will.

Komme an einem Markt vorbei und versorge mich mit einem gefüllten Fladenbrot vom Türken, der drei jungen Frauen hinterherschaut...


Mittag (kühl, Sonnenschein)


Durchquere die (mir schon bekannte) Speicherstadt, um zur HafenCity zu gelangen. Gehe dort ins Infocenter in einem ehemaligen Kesselhaus. Mische mich spontan unter eine schweizer Reisegruppe, deren Führer soeben an einem Modell der Hafenstadt den Ist-Zustand und die Vorhaben der Stadtplaner und Architekten erläutert – sehr interessant! Nehme mir einiges Infomaterial mit und möchte Richtung Kaispeicher A, dem ehemaligen Kakaospeicher und der künftigen Elbphilharmonie von Herzog und de Meuron weiter gehen, habe aber erste Ermüdungserscheinungen in den Beinen und beschließe, mir das Ganze mittels einer Hafenrundfahrt vom Wasser aus anzusehen.

Fahre zu diesem Zweck eine Station mit der Hochbahn von Baumwall bis Landungsbrücken (die Ansagen in den Bahnen werden z.T. von Kindern gesprochen – eine schöne Idee), um die Fahrt auf einer Barkasse von Käpt‘n Prüsse anzutreten. Eine junge Dame in Uniform möchte mir eine Fahrt auf dem Flußdampfer mit Schaufelrad verkaufen – lehne ab, möchte mit der Barkasse fahren. Frage den Kassierer, ob die Fahrt auch durch die HafenCity geht. Meine Frage wird bejaht, steige also für 10,- € ein. Der Lautsprecher macht seinem Namen alle Ehre, ich halte mir gelegentlich die Ohren zu. Der Kapitän streut in lockerer Folge ein paar Schoten in seine Erläuterungen ein („Wenn jemand seekrank wird: ich habe Tabletten an Bord. Die wirken allerdings erst in 14 Tagen!“). Nach einiger Fahrt durch den Containerhafen erhascht man plötzlich zwischen zwei Gerüsten bei Blohm + Voss den Blick auf ein Schiffsneubau. Dann umrundet die Barkasse die Werft und man erhält (geschnitten wie in einem James-Bond-Film) den vollen Blick auf eine unglaublich prächtige Luxusjacht. Eigner: ein gewisser Russe namens Abramowitsch. Dem Vernehmen nach lässt er bereits eine zweite bauen... Nach der Speicherstadt endet die Fahrt ohne Abstecher in die HafenCity – leichter Ärger (II) kommt auf; diese Tour hätte ich mir sparen können, zumal ich sie vor Jahren schon mal mitgemacht habe.

Schlage also erneut den Weg Richtung HafenCity ein; komme an den Magellan- und Marco-Polo-Terrassen vorbei (irgendwie kennt man das alles schon aus den Londoner Docklands und Frankfurts Westhafen; dort nur kleiner), besteige den View Point, einen Aussichtsturm mit Blick über die Baustellen rundherum, und sehe ein paar hundert Meter weiter am Cruise Center ein großes weißes Schiff liegen, auf dem sich, wie ich annehme, Besucher zur Besichtigung aufhalten. Ich erreiche das Cruise Center just zu dem Zeitpunkt, als die MS Deutschland zu einer Kreuzfahrt ins Mittelmeer aufbricht – zur Nationalhymne und unter dem Winken vieler Angehöriger der Menschen auf dem Schiff (die Besucher sind Passagiere). Komme mit einer Dame ins Gespräch, deren Tochter auf dem Schiff als Stewardess angeheuert hat. Sie erläutert mir, dass die MS Deutschland nicht nur für Dreharbeiten von „Traumschiff“ herhalten muss, sondern auch das einzige Kreuzfahrtschiff unter deutscher Flagge ist. Ich erfahre außerdem, dass die zwei blonden Damen auf dem Kai, die dem Zeremoniell samt Flaggen (Deutschland und Hamburg) geduldig beigewohnt haben, die Töchter eines gewissen Herrn Dalmann sind, der nicht mehr unter uns weilt, sie aber folglich die Erben und somit Eigner der gleichnamigen Reederei samt Schiff sind. Und dass sie nicht mehr ledig sind, eine davon jedoch bereits fünf Kinder hat – von drei Männern! „Da habe ich ja noch Chancen.“, sage ich und verabschiede mich.


Später Nachmittag – frisch

Nehme den Bus Richtung Rathausplatz vorbei am Dalmann-Kai (der Bus ist voller Touristen); wieder Hoch-Bahn nach Landungsbrücken; sehe den Schaufelraddampfer gemächlich in Richtung HafenCity schippern...

Stelle fest, dass man keinen Stadtplan braucht, wenn man mit Bus und Bahn unterwegs ist – jede Haltestelle bietet einem das aktuelle „Orientierungs-Update“.


Schlage den Weg Richtung Michel ein in der Hoffnung, dass dieser mich zwecks Turmbesteigung noch einlässt. Gehe die Dietmar-Koel-Straße entlang und bleibe an einer Galerie stehen. Es stellt sich heraus, dass es sich um Feinkunst Krüger handelt, den ich mir im „Prinz“ markiert hatte – seltsam, wie einen der Wind manchmal lenkt... Habe sehr nettes Gespräch mit dem Galeristen, zunächst über die Ausstellenden – Deutsche, Amerikaner, eine Holländerin, z.T. renommierte Künstler (Femke Hiemstra, Heiko Müller, Anthony Pontius, Fred Stonehouse – letzterer scheint mir bekannt zu sein; nehme mir vor, die Namen zu recherchieren), später über dies und das und Hamburg und Amrum; ich soll das nächste Mal wiederkommen...


Vergesse den Michel (absichtlich).

Ziehe weiter in Richtung Hafenstraße, um mir einen Sundowner zu genehmigen, z.B. bei StrandPauli. StrandPauli leider zu. Pudelsalon nicht so toll... Dann ewiges Laufen nach Westen, vorbei an Fischhallen und Lagerhäusern; die Dämmerung bricht herein. Schließlich erreiche ich das Bürogebäude am Dock, ein imposantes Bauwerk, das in seiner keilförmigen Architektur an einen Dampfer erinnert und das man über illuminierte Treppen besteigen kann. Auf dem Dach: gemeinsames Anbeten des Sonnenuntergangs mit anderen späten Besuchern und wunderbarer Blick über die Lichter der Stadt. Wer braucht schon einen Michel...
Nach dem Abstieg Warten auf die Fähre Richtung Innenstadt am Fähranleger unterhalb des Gebäudes, zusammen mit einer Handvoll Fahrgäste; darunter zwei junge Mädchen, die ihr Handy eine fröhliche Hitparadennummer spielen lassen und dazu lachen und mitsingen – im kokettierenden Bewußtsein ihrer Wirkung auf die Mitwartenden – Teenager...

Bei frischem Wind Fahrt Richtung Landungsbrücken (scheine zwischenzeitlich ein gutes Gefühl für den richtigen Zeitpunkt entwickelt zu haben) – jetzt Nacht.

Nehme die U-Bahn nach Feldstraße, um im Karoviertel zu Abend zu essen.

Finde das „Panter“, eine sehr gemütliche Kneipe – leider kein Essen mehr. Setze mich trotzdem und trinke ein Beck’s Gold. Dazu notiere ich den Großteil dieser Aufzeichungen, z.T. auf einen Bestellblock der Bedienung („Lucky Strike – Sonst nichts“). Sonst sitzt nur eine Familie afrikanischer Herkunft im Raum (eine Mama, drei Mädchen), beschäftigt mit Abendessen und Hausaufgaben. Wenig später betritt eine deutsche Frau die Kneipe, die sich als die Mama herausstellt – verkehrte Welt... Sie spricht mit der anderen Frau über Amrum, meinem Ziel für den nächsten Tag – noch seltsamer...


Nach Beendigung meiner Notizen und vergeblicher Suche nach Imbiss im Karoviertel (das Neu-Köln von Hamburg?) breche ich Richtung Schanzenviertel auf – mit Hunger.

Erneut etwas verwirrte Suche nach Abendessen (mittlerweile ist es 10 Uhr), viel Volk auf den Straßen; schließlich im „Kostbar“ Platz genommen. Bedienung (im Schießer Feinripp-Unterhemd) lässt sich Zeit, kommt schließlich gar nicht, steckt sich stattdessen locker-lässig eine Kippe an (leichter Unmut II). Stehe auf und bestelle beim Türken gegenüber eine Lahmaçun, dazu ein Astra (Kultbier). Die Lahmaçun ist mit weißen Bohnen und schmeckt nicht so gut. Das Astra ebensowenig.

Trete den Heimweg an und nehme dazu die U-Bahn (eine Station). Danach, auf der Suche nach dem richtigen Bus, fährt mir selbiger vor der Nase weg. Also laufen. Etwas verunglücktes Ende eines sonst perfekten Tages!


Freitag, 19. 9. 2008

Morgens Abschied von der Vermieterin.

Am Hauptbahnhof noch Zeit für ein kleines Frühstück; finde Obstsalat auf Müsli – Volltreffer! Sitze eine Weile an einem Stehtisch mit Barhocker, werde von diesem allerdings bald von der Bedienung des dazugehörigen Gastronomie-Betriebs verjagt („Reserviert für...“). Sonst sitzt niemand an diesem und auch an den anderen dazugehörigen Tischen, aber meine Einwände verhallen – die Dame wird regelrecht barsch. Erbost ziehe ich von dannen (ziemlicher Ärger III). Wie kann man nur so gastfeindlich sein?? Und verbohrt... Schade, ein schaler Nachgeschmack am Ende zweier rundum guter Tage in der Hansestadt.


Hole den roten „Übersee“-Koffer aus dem Schließfach und steige in den IC nach Dagebüll Mole – Ziel Amrum. Das Bordbistro in diesem Zug wird leider ausgefallen sein, ich aber habe vorgesorgt und mir rechtzeitig einen Pfefferminztee und eine Brezel besorgt. Die Sonne scheint.



Christoph Grundmann, 21. 9 2008